Teurer geht’s kaum in Manhattan: Diese “Gebäudereihe” ist nur etwas für sehr, sehr, sehr wohlhabende Eigentümer.
Billionairs Row: Was bedeutet das?
Billionaire’s Row ist ein Begriff, der sich auf eine Gruppe luxuriöser und teurer Wohnimmobilien oder Stadtviertel bezieht, in denen viele Milliardäre leben. Die Immobilien befinden sich häufig in Großstädten wie New York, Los Angeles, London und Hongkong. Sie sind bekannt für ihre opulente Ausstattung, beispielsweise mit privaten Pools und weitläufigen Gärten.
Was ist die New York Billionaires Row?
Die Billionairs Row, zu Deutsch: Milliardärsreihe oder Reihe der Milliardäre, ist auch ein Areal in Manhattan. Hier stehen ein paar sehr hohe Wolkenkratzer (die sogenannten Super Slender Skyscrapers), die in den letzten Jahren erst entstanden sind.
In diesen Wolkenkratzern befinden sich größtenteils luxuriöse Appartements, die sich ausschließlich extrem reiche Menschen – eben die namensgebenden Milliardäre – leisten können.
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Hat das was mit der Millionaires Row zu tun?
Die Bezeichnung Billionairs Row ist eine Ableitung von Millionairs Row, auch Millionairs Mile genannt. Damit bezeichnete man im 19. Jahrhundert in Städten die Straßenzüge, in denen viele Millionäre wohnten.
Auch im “antiken” New York gab es eine Millionaires Row. Diese begann an der 5th Avenue und umfasste das Areal von der 59th Street zur 78th Street. Ein anderer Namen dafür war Gold Coast.
Heutzutage sind Billionen – also Milliarden – die neue Steigerung. In Metropolen wie New York gibt es wirklich einige Bewohner, deren Bankkonto über 10 Stellen aufweist.
Wo liegt die Billionairs Row in New York?
Die meisten Hochhäuser der Milliardärsreihe liegen in der 57. Straße in Midtown Manhattan, etwas südlich des Central Parks und meist westlich der 5th Avenue. Die in der Regel weit über 300 Meter hohen Gebäude fallen durch ihre Bauform auf: Sie sind sehr schlank und überragen deutlich die umliegenden Wolkenkratzer.
Welche Gebäude gehören zu der Reihe der Milliardäre?
Zu der Billionaires Row zählen unter anderem diese Wolkenkratzer:
- 220 Central Park South
- 111 West 57th Street
- 157 West 57th Street
- 217 West 57th Street
- 252 East 57th Street
- 432 Park Avenue
- 520 Park Avenue
- 53 West 53rd Street
Hier noch ein paar Besonderheiten:
➡ 217 West 57th Street, auch als Central Park Tower oder Nordstrom Tower bekannt, ist mit seinen 472 Metern das höchste Wohngebäude der USA.
➡ 432 Park Avenue zählt mit seinen 426 Metern wie der Central Park Tower zu den höchsten Gebäuden in New York City.
➡ Der Steinway Tower (111 West 57th Street) hat zirka 90 Stockwerke, aber nur 70 Appartements.
➡ Das One57 (157 West 57th Street) besitzt auch den Spitznamen “Billionaire Building”, da sich hier der chinesische Milliardär Liu Yiqian für 23,5 Millionen US-Dollar eine Wohnung leistete.
Was kosten die Appartements in der Billionairs Row?
Die Appartements gehören zu den teuersten Fleckchen in Manhattan und auch zu den teuersten Wohnungen der Welt. So hat Michael Dell, einer der Mitgründer der Computerfirma Dell, 2015 im One57 die Penthouse-Wohnungen für rund 100 Millionen Dollar gekauft.
Ein knapp 400 Quadratmeter großes, zweistöckiges “Architectural Masterpiece” im Central Park Tower soll laut Bloomberg im Sommer 2021 für 150 Millionen Dollar auf dem Markt gewesen sein. Und der Hedge-Fonds-Manager Kenneth Cordele Griffin legte angeblich 238 Millionen Dollar für drei Stockwerke im 220 Central Park South hin.
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Auf einschlägigen Immobilien-Websites findet man aber auch “moderate” Preise. Da wird zum Beispiel eine rund 1.750 Quadratmeter großes Condominium für “nur” 7,3 Millionen US-Dollar oder eine 3.900 Quadratmeter-Wohnung für 27,5 Millionen Dollar angeboten.
Diese Preise mögen abnormal klingen – doch in Manhattan ist nichts normal. Aufgrund der wahnsinnigen Immobilienpreise in New York blätterst du auch schon für eine gewöhnliche Wohnung außerhalb der Billionaires Row mit 100 Quadratmeter mindestens ein bis zwei Millionen Dollar für den Kauf hin. Und für Mietwohnungen zahlst du in guten Lagen pro Jahr 100.000 bis 120.000 Scheinchen.
Zum Vergleich: In deutschen Top-Städten wie München, Berlin und Hamburg wirst du auch gut mehrere Millionen los, wenn du dir ein Appartement in Bestlage kaufst. Nur hast du hier keinen fantastischen Ausblick auf den Central Park, sondern vielleicht auf den im Vergleich popeligen Englischen Garten.
Wie können sich die Käufer die horrenden Preise leisten?
Zu den Inhabern gehören Self-Made-Milliardäre, Erben und Top-Manager. Sie verfügen über das nötige “Kleingeld”, um die immens teuren Immobilien erwerben zu können. Das Interessante daran ist: Viele der Wohnungen in der New Yorker Billionaires Row werden kaum oder gar nicht bewohnt. Sie dienen nur als Zweitwohnung oder als “Geldparkplatz”.
Wenn sich ausländische Investoren in die Luxus-Wohnungen einkaufen, sind sie häufig von Kapitalflucht getrieben. Das bedeutet, einige der Käufer haben viel Geld in die hochwertigen New Yorker Immobilien gesteckt, um Steuervermeidung, Geldwäsche oder einen Export von Vermögenswerten zu betreiben.
2016 gab das US-Finanzministerium bekannt, dass es die Kauf von Mehrmillionen-Dollar-Einheiten, insbesondere solche, die bar oder über Scheinfirmen bezahlt werden, identifizieren und verfolgen wird, um die Geldwäsche-Praxis einzudämmen. Auch in China wurden neue Gesetze zur Einschränkung von Kapitalabflüssen eingeführt.
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Sind die Wohnungen der Milliardäre eine gute Geldanlage?
Ja, scheinbar. In der Vergangenheit hat sich der Immobilienmarkt von New York City und insbesondere der von Manhattan hinsichtlich Preissteigerung, Widerstandsfähigkeit und Stabilität bewährt. Aus diesen Gründen nutzen viele Eigentümer die ultraluxuriösen Wohnungen der Billionaires Rows als “vertikale Schließfächer”.
Die Milliardäre und Immobilien-Inhaber können damit große Teile ihres Nettovermögens von den schwankenden, internationalen und nationalen Aktienmärkten fernhalten, zudem sich von politischen Unruhen und wirtschaftlicher Unsicherheiten (Stichwort: Brexit) abschotten. Es gibt zwar immer wieder Korrekturen auf dem Luxus-Immobilienmarkt, aber diese sind nicht vergleichbar mit den starken Schwankungen des Goldpreises oder des Aktienmarktes.
Wie viele potentielle Käufer gibt es?
Laut dem Forbes Magazin könnten sich mindestens 2.600 Menschen eine Wohnung in der Billionaires Row in New York leisten. Denn so viele Milliardäre gibt es auf der Welt. Die meisten stammen aus Asien (rund 1.100 Milliardäre), Nordamerika (820) und Europa (590).
Also: Elon Musk, Bill Gates, Jeff Bezos, Dieter Schwarz oder Rihanna könnten sich locker mindestens ein bis zwei Immobilien in den ikonischen Gebäuden leisten.
Wie lebt es sich in den Wohnungen für Milliardäre?
Wie sehen die Appartements in den Hochhäusern der Billionaires Row von New York aus? Dieses Video zeigt es dir – und bietet zudem atemberaubende Ausblicke auf Manhattan:
Sightseeing-Tipps in der Umgebung der Milliardärsreihe
➡ Die Gebäude der Billionaires Row kannst du am besten vom Central Park und von der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers (Top of the Rock) aus bestaunen.
➡ 5th Avenue, Lincoln Center, Park Avenue, Sesame Street … es gibt viele weltbekannte Sehenswürdigkeiten in der Nähe.
➡ Ein kleiner Geheimtipp ist die 6 1/2 Avenue, die nur wenige Meter lang ausfällt.
Welche architektonischen Besonderheiten bieten die Milliardärs-Wolkenkratzer?
Die meisten der neuen Billionaires-Row-Gebäude sind sogenannte Super Slender Scyscrapers beziehungsweise Pencil Towers. Das heißt, die Hochhäuser fallen sehr schlank aus und ragen wie Bleistifte in den Himmel. Möglich wird das durch moderne Bauweisen, bei denen die Wolkenkratzer keine so große Grundplatte mehr benötigen.
Die Super Slender Scyscrapers der New Yorker Billionaires Row sind nicht nur rank und schlank, sondern auch extrem hoch. Das One 57 war das erste Gebäude dieser Bauart in dem Gebiet und bringt es auf stolze 306 Meter Höhe. Überragt wird das One 57 unter anderem von 432 Park Avenue (426 Meter), dem Steinway Tower (435 Meter) und dem Central Park Tower (470 Meter). Damit sind fast alle frisch errichteten Wolkenkratzer der Milliardärsreihe höher als das alt-ehrwürdige Empire State Building (381 Meter ohne Antenne).
Dazu kommt, dass viele der “Bleistifte” nur wenige Wohnungen pro Stockwerk bieten. Verständlich, denn es gibt in der Breite gar nicht genügend Platz.
Was denken die New Yorker über die Luxus-Hochhäuser?
Viele Menschen lehnen die neuen Super-Hochhäuser ab, weil sie Schatten auf den Central Park werfen. Welch eine Ironie, wenn man bedenkt, dass der Ausblick auf den Park eines der stärksten Verkaufsargumente für diese extrem teuren Immobilien ist.
Andere Gründe für die Ablehnung der New Yorker sind weniger oberflächlich: Sie fordern mehr bezahlbarem Wohnraum in ihrer Metropole. Die Luxus-Appartements der Billionaires Row lösen den Wohnungsmangel im bezahlbaren Bereich nicht.
Zudem stellen sich viele die Frage: Benötigt New York City und im speziellen Manhattan wirklich noch weitere Wolkenkratzer? Die sehen zwar gut aus, sind aber nichts weiter als gläserne Eitelkeitsprojekte, mit denen die Erbauer ihr Image und die Reichen ihr Ego aufpolieren wollen.
Kurz: Die Hochhäuser der Billionaire’s Row in Manhattan sind ein Schrein für die Ultrareichen. Ob man sie nun liebt oder hasst – das bleibt jedem selbst überlassen. Wie auch immer die Meinung ausfällt: die extrem teuren Wertanlagen werden vorerst nicht aus dem Stadtbild von New York City verschwinden.
Wo auf der Welt gibt es überall Billionaires Rows?
Städte, die – neben New York City – über Milliardärsreihen verfügen, sind unter anderem:
- Mayfair in London
- The Peak in Hong Kong
- Malabar Hill in Mumbai
- District 10 in Singapur
Auch in anderen Großstädten rund um den Globus befinden sich Billionaires Rows und dergleichen. Trotzdem bleibt New York City der beliebteste Tummelplatz für wohlhabende Menschen. So sollen in der US-Metropole über 100 Milliardäre wohnen, die zusammen über 640 Milliarden Dollar besitzen. Das schätzt das Magazin Forbes.
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Jürgen ist seit seinem vierten Lebensjahr verliebt in New York. Die pulsierende Metropole lässt ihn seitdem nicht mehr los. Auf NEW YORK GEHEIMTIPPS empfiehlt er besondere Locations abseits des Tourismus-Mainstreams und gibt wichtige Ratschläge für Reisende.
Ein Kommentar zu “Billionaires Row: Die superhohen Hochhäuser der Milliardäre”