Hai in New York (Bild: Pixabay)

Gibt es Haie in New York? Wo findet man welche?

Shark Attack! Ja, es gibt in New York City wirklich Haie. Allerdings nicht ganz so, wie du es dir vielleicht denkst.

New York City ist umringt von Wasser

Was viele Touristen, die zum ersten Mal nach New York fliegen, gerne vergessen: Die Stadt liegt am Atlantischen Ozean, also mehr oder weniger direkt am Meer. Das Areal nennt sich New York Bight.

Die New York Bight ist eine Bucht, die sich von der Verrazano-Narrows-Brücke in New York City bis zur Fire Island Inlet in Long Island erstreckt. Als ein Teil des Antlantiks beherbergt sie eine Vielzahl von Fischarten sowie wichtige Vogel- und Schildkrötenpopulationen. Die Gegend gilt auch als ein beliebtes Ziel für Freizeitaktivitäten wie Angeln, Schwimmen, Segeln und Surfen. Für Letzteres ist die Rockaway Beach in Queens bekannt.

Manhattan, der bekannteste Teil von NYC, ist über die Upper Bay der New York Bight mit dem Atlantik verbunden. Die Halbinseln wird im Westen vom Hudson River und im Osten vom East River begrenzt. Zudem gibt es in Manhattan und New York City zahlreiche Seen, zum Beispiel The Lake und das Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir im Central Park.

Das bedeutet: Theoretisch gibt es in und um Manhattan einige Stellen, wo sich Haie tummeln könnten.

Hai-Alarm vor New Yorks Küste

In den Gewässern vor New York City und dem Bundesstaat New York leben einige Hai-Arten. Dazu gehören unter anderem der Tigerhai und der Schwarzhai. 2019 wurde im Long Island Sound sogar ein drei Meter langer Weißer Hai gesichtet.

Hin und wieder gibt es Hai-Attacken auf Menschen, was dann medial mit Schlagzeilen wie “Hai-Alarm!” oder “Brutale Hai-Attacke!” groß ausgeschlachtet wird.

Im Sommer 2022 war ein heißes Jahr für Boulevard-Meldungen: Es kamen zahlreiche Hai-Sichtungen vor den Küsten New Yorks auf, zudem wurden mehrere Menschen von den Raubfischen angegriffen – ohne schweren Folgen. Alle überlebten die Attacken, die Opfer hatten nur ein paar Schnittwunden.

Zudem spülte das Meer einen langen, toten Weißen Hai an den Strand von Long Island. Kein Wunder: In der New York Bight sollen alleine 300 Great White Sharks leben, dazu gesellen sich noch viele weitere Tiere von anderen Hai-Arten.

Auch im Sommer 2023 sorgten die New Yorker Haie für Schlagzeilen. In Folge wurden die Strände kurzfristig geschlossen.

Wie kommen Haie in die New Yorker Bucht?

Es gibt mehrere Wege, auf denen Haie in die New York Bight gelangen können. Eine Möglichkeit: Durch natürliche Meeresströmungen. Einige Arten von Haien, wie der Sandhai, der in der New Yorker Bucht heimisch ist, wandern regelmäßig entlang der Küste.

Andere Arten wie der Weiße Hai schwimmen gelegentlich während ihrer Wanderungen in die Bucht und halten sich dort eine Zeit lang auf. Auch der Klimawandel und der Artenschutz haben etwas mit der vermehrten Hai-Sichtungen rund um New York City zu tun.

Denn: Durch den Klimawandel verändern sich die Strömungen im Atlantik. Dadurch ziehen die Nahrungsgrundlagen der Haie anders durch das Meer. Die Raubfische folgen ihrer Beute und landen so unter anderem vor der Küste von New York.

Naturschutz und Artenschutz tragen ebenso dazu bei, dass es rund um Long Island & Co. mehr Haie gibt. Denn durch verschiedene Programme haben sich unter anderem die Robben-Populationen erholt. Wo sich viele Robben tummeln, trifft man auch Haie an – zum Beispiel die gefürchteten “Great Whites”, die Weißen Haie.

Ein weiterer Grund, warum Haie vor New York zu sehen sind: Sie werden durch Menschen eingeschleppt, beispielsweise durch Aquakulturen oder die Freilassung von Tieren aus privaten Aquarien.

Haie in und um Manhattan – gibt’s das?

Ja und Nein.

Im Hudson und East River wurden bislang noch keine Haie gesichtet. Und in Manhattan selbst nur im Film “Sharknado 2*”, wo ein Tornado Tausende Haie über New York City abwirft.

Obwohl: Begibst du dich in die Subway Station 81st Street, siehst du die Raubfische. Allerdings nur als Mosaike.

 

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Update: Haie im Museum

Das American Museum of National History (AMNH) zeigt vom 15. Dezember 2021 bis zum 4. September 2023 im Rahmen seiner Ausstellung “Sharks” mehrere Exponate. Damit soll den Besuchern die Faszination der Fische näher gebracht und zugleich die Angst genommen werden.

“Sharks at AMNH” ist eine interaktive Ausstellung, die mehr als 500 Hai-Arten anhand von lebensgroßen Modellen zeigt. Manche sind bis zu 30 Meter lang. Zu den Exponaten gehören unter anderem uralte Haie, die auf echten Fossilien basieren – wie der gewaltige Megalodon.

Sharks! In New York!

Verlässt du Manhattan ein paar Kilometer, kannst du auf dem Festland von New York City echte, lebendige Haie sehen – nämlich im New York Aquarium. Dort bekommst du unter anderem Zebra Sharks (Zebrahaie), Blacktip Reef Sharks (Schwarzspitzen-Riffhaie) und Nurse Sharks (Ammenhaie) geboten.

Das New York Aquarium befindet sich in Brooklyn, besser gesagt auf der Freizeit-Meile von Coney Island.

Schon gewusst? Nicht nur Haie, sondern auch Wale gibt es vor New York City. Und angeblich wohnen Krokodile in den Abwasserschächten.

Hai-Anriffe in New Jersey – mit langjährigen Folgen

Auch das zu New York benachbarte New Jersey hat spektakuläre Hai-Schlagzeilen zu vermelden. Die Bekanntesten sind über 100 Jahre her.

In den Tagen vom 1. bis zum 12. Juli 1916 wurden an der Küste von New Jersey insgesamt vier Personen von Haien getötet und eine weitere Person verletzt. Diese Angriffe ereigneten sich in einer Zeit, in der wegen einer Hitzewelle und einer Polio-Epidemie viele Menschen die Orte an der Atlantikküste von New Jersey besuchten.

Die ausführlichen Berichte der amerikanischen Medien über die Hai-Angriffe an der Küste von New Jersey führten entlang der Ostküste zu panischen Reaktionen. Die Attacken beeinflussten sowohl unmittelbar als auch langfristig die amerikanische Populärkultur: Haie wurden sehr schnell zu einem weit verstandenen Symbol für Gefahr. Im Jahr 1974 verarbeitete der Schriftsteller Peter Benchley die Ereignisse in seinem Roman “Der Weiße Hai”, der dann 1975 von Steven Spielberg verfilmt wurde – und bis heute ein Kult-Klassiker ist.

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Spannendes Hintergrundwissen zum Thema Haie

Haifische existieren wohl schon seit rund 450 Millionen Jahre auf der Erde. Die Relikte aus einer Zeit, als die Dinosaurier langsam die Erde eroberten und wieder verließen, sind heute noch weit verbreitet. Rund 500 Arten kennt die Wissenschaft, deren Größe deutlich variiert. Es gibt kleine Exemplare wie den Laternenhai, der nur 20 Zentimeter lang wird, bis hin zu Giganten wie dem 14 Meter langen Walhai.

Nicht jeder Hai ist ein Fleischfresser, auch wenn das gerne vermutet wird. Der eben genannte Walhai ernährt sich wie ein Wal hauptsächlich von Plankton. Dagegen gibt es die typischen, wilden Räuber wie den bekannten Weißen Hai.

Wie gefährlich ist der Weiße Hai für Menschen?

“Der Weiße Hai” und andere Filme schüren seit Jahrzehnten Angst. Die Angst, dass Menschen auf dem Speiseplan der großen und kleinen Haie stehen. Und es kam der Mythos auf, dass die Tiere wahre Fressmaschinen seien, die alles und jeden verschlingen. Das stimmt aber nicht!

Der Weiße Hai ist ein großer und mächtiger Fisch, der in den Weltmeeren lebt. Die Raubfische sind selten und vom Aussterben bedroht. Durch ihre Größe und ihr Aussehen wirken sie sehr bedrohlich. Und ja – es gab schon Angriffe auf Menschen, die in einigen Fällen tödlich endeten.

Doch meist verläuft die Begegnung von Mensch und Weißem Hai friedlich ab. Denn der Homo Sapiens gehört nicht zur Nahrung des “großen Weißen”. Wenn ein derartiger Hai einen Schwimmer, Surfer oder Taucher attackierte, dann meist unbeabsichtigt. Vermutlich handelte es sich dabei um eine Verwechslung: Der Weiße Hai dachte, der Mensch sei ein Beutetier, beispielsweise eine Robbe.

Dazu kommt, dass der Weiße Hai wie andere Hai-Arten recht intelligent ist. Er beobachtet und untersucht seine Umgebung. Deshalb will er, wenn auf Menschen trifft, diese “untersuchen”. Dazu verwendet er – leider – auch seine Zähne.

Und wie gefährlich sind andere Atlantik-Haie?

Im Atlantischen Ozean gibt es viele unterschiedliche Arten von Haien, deren Gefährlichkeit für den Menschen variiert. Zu den häufigsten Hai-Arten im Atlantik zählen Sandhai, Tigerhai, Bullenhai, Weißer Hai, Makohai und Hammerhai.

Der Sandhai, der häufig in der New York Bight anzutreffen ist, gilt in der Regel als ungefährlich für Menschen, deshalb sind Angriffe sehr selten. Der Makohai wird für uns ebenfalls als ungefährlich betrachtet, auch der Hammerhai.

Der Tigerhai und Bullenhai gelten potenziell als gefährlich für Menschen. Es gab schon Angriffe von solchen Tieren, doch die Wahrscheinlichkeit, dass du attackiert wirst, fällt extrem gering aus.

Laut Statistiken des International Shark Attack File (ISAF) gibt es pro Jahr weltweit nur etwa 80 bis 100 gemeldete Angriffe auf Menschen durch Haie. Lediglich etwa 5 bis 15 dieser “Shark Attacks” enden tödlich für die Schwimmer, Taucher oder Wassersportler. Das bedeutet: Die Chance, einen 6er im Lotto zu haben ist deutlich höher, als von einem Hai zerfleischt zu werden!

Wie vermeidet man eine Hai-Attacke?

Zum einen solltest du dich vor bekannten Hai-Gebieten fernhalten. Diese können variieren, da die Tiere durch die Meere ziehen. Achte somit auf die Informationen der Küstenwache und der Rettungsschwimmer.

Solltest du trotzdem mal in ein Gewässer gelangen, wo sich Haie tummeln, so bleibe ruhig. Behalte immer im Hinterkopf, das die faszinierenden Meeresbewohner uns Menschen nicht blindlings angreifen. Wir sind – eigentlich – keine Beute!

Und beachte zudem diese Tipps:

  • Nicht wegschwimmen, da du eh keine Chance hast. Außerdem kann dein Wegschwimmen von dem Hai als Provokation aufgefasst werden.
  • Stelle am besten jede Bewegung ein. Nutze nur deine Hände, um dich in Position zu halten
  • Auch wenn es dir schwerfallen mag: Die Beine möglichst hängen lassen und nicht bewegen.
  • Wer mit Surfbrett unterwegs ist, sollte runter vom Brett gehen und sich in die Vertikale begeben. So sieht man nicht wie ein potentielles Beutetier aus.
  • Hektische Bewegungen sind unbedingt zu vermeiden, da Haie auf Wasserdruck und Wasserbewegungen reagieren
  • Falls ein Hai zu nahe kommt, dann versuche, ihn sanft wegzustoßen. Fasse ihn dazu besonders in der Schnauzengegend an.
  • Sollte der Hai weiterhin Interesse an dir haben und nicht ablassen, frontal auf dich zuzuschwimmen, dann ergreife die letzte Möglichkeit: Berühre ihn an den Kiemen. Da Haie sich gegenseitig in dieser Region angreifen, wird das als Abwehrsignal verstanden.

4 Kommentare

    1. Hi Michael,

      vielen Dank für den Hinweis.
      Selbstverständlich ist das Aquarium in Brooklyn, was für ein blöder Lapsus.

      Ich habe nun die Angabe angepasst.

      Viele Grüße
      Jürgen

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