Die Trinkgeld-Kultur mag für manche deutschen Reisenden verwirrend sein. Hier ein paar wichtige Ratschläge.
Trinkgeld in den USA: Eine Stolperfalle für Touristen
Amerika ist Europa in vielen Dingen recht ähnlich. Doch die kleinen Feinheiten und Unterschiede können manchmal zu großen Verstimmungen sorgen.
Ein Thema, dass die US-Amerikaner immer wieder an deutschen Touristen nervt, ist das leidige Thema Trinkgeld. Denn in den USA im Allgemeinen wie auch in New York im Speziellen gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest, um keinen Fauxpas zu begehen.
Dieser Fauxpas kann aus zwei Stufen bestehen. Erstens: Du gibst gar kein Trinkgeld – ein absolutes No-Go! Zweitens: Du bist zu geizig und deine finanzielle Zuwendung fällt zu gering aus.
Basiswissen: Was heißt Trinkgeld auf Englisch?
“Tip” oder “Gratuity” sind die geläufigen Übersetzungen für “Trinkgeld”. Das heißt, wenn irgendwo “Tip” steht, ist damit nicht zwangsläufig gemeint, dass dir jemand einen Ratschlag geben möchte 😉
Warum ist Trinkgeld in New York quasi Pflicht?
Vom Zimmermädchen über Kellner bis zum Taxifahrer: In vielen Berufen in den USA wird nur der Mindestlohn oder eine ähnlich niedriger Betrag als Gehalt bezahlt. Deshalb ist es in Amerika und damit auch in New York täglicher Usus, für viele Dienstleistungen Trinkgelder zu geben. Diese sind der Ausgleich für die teils schlechten Löhne. Ob das fair oder unfair ist – darüber wird auch in den USA schon lange debattiert. Doch eine einheitliche Lösung gibt es nicht. Mehr dazu erfährst du in diesem Video:
Deshalb gilt für dich: Bitte denke in New York immer daran, dass du zum eigentlichen Preis einer Dienstleistung oder einer Ware eventuell noch einen extra Tip mit dazu geben solltest! Machst du das nicht, outest du dich als unsympathischer Tourist.
Und: Kommst du deiner Pflicht nicht nach, kann es unter Umständen sein, dass dir ein Kellner bis auf die Straße nachläuft und dich um eine monetäre Aufmerksamkeit bittet.
Wie viel Trinkgeld gibt man in den USA?
Dafür gibt es eine einfache Formel: “Double the Tax”. Also verdopple den Wert der Steuer, der zum Beispiel für ein Essen im Restaurant anfällt. Ist dir das zu kompliziert, dann merke dir einfach:
15% Trinkgeld sind die unterste Grenze, 18% bis 20% gelten als normal.
Die Prozent-Angaben beziehen sich immer auf den Preis deines Produktes oder der Dienstleistung. Kostet dich zum Beispiel eine Taxifahrt 20 Dollar, dann hast du rund vier Dollar Gratuity zu geben.
Nutzt du eine Dienstleistung, die nicht direkt mit einem Preis verbunden ist, solltest du immer einen kleinen Dollar-Betrag einrechnen. So kannst du dem Zimmermädchen drei bis fünf Dollar pro Tag hinterlassen, einem Kofferträger gibst du mindestens einen Dollar pro Gepäckstück.
Gut zu wissen: In den USA ist in den ausgezeichneten Preisen die Umsatzsteuer (“tax”) nicht inkludiert. Das bedeutet, die Preise, die du siehst, sind netto. Es kommt in der Regel noch eine Mehrwertsteuer von zirka 9% dazu.
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Bargeld oder Karte: Wie bezahlt man das Trinkgeld?
Gib niemals Münzen, also dein Klimpergeld. In New York gehört es zum guten Ton dazu, dass du deine Aufmerksamkeit in Scheinen oder per Kreditkarte bezahlst.
Eher selten ist das Trinkgeld-Geben per EC-Karte bzw. Debitcard. Hierbei solltest du darauf achten, dass du ein Konto hast, bei dem keine Kosten für die Bezahlung im Ausland auf dich zukommen. So etwas gibt es derzeit zum Beispiel beim DKB Girokonto und beim Consorsbank Girokonto.
Sollte das Bezahlen über deine Girocard nicht möglich sein, und hast du weder Scheine noch Kreditkarte zur Hand, musst du zuerst Geld an einem Geldautomaten abheben. Diese heißen ATM (für Automated Teller Machine) in den USA.
Tipping: Wo gibt man Trinkgeld in New York?
Überall, wo du direkt bedient wirst oder eine Dienstleistung im Vordergrund steht, solltest du in Amerika “tippen”. Das gilt beispielsweise für Pförtner / Türsteher, Kofferträger, Reinigungskräfte (Housekeeping), Room Service, Kellner, Barkeeper sowie für Taxi- und Shuttlefahrer
Darüber hinaus ist es auch üblich, dem Garderobier, Concierge, dem Touri-Guide oder der “Klofrau” ein Trinkgeld zu geben.
Tipp: Möchtest du dem Zimmermädchen deines Hotels ein Trinkgeld hinterlassen, dann lege die Scheine aufs Nachtkissen – und das jeden Morgen. So bekommt der Room Service, der an diesem Tag für dein Zimmer eingeteilt wurde, deine monetäre Aufmerksamkeit.
Wo du in den USA welchen Tip geben solltest, erklärt dir sehr gut der Trinkgeld-Guide von Tip@Click.
Wo brauchst du nicht an den “Tip” zu denken?
In Cafès, wo du deinen Coffee to Go holst, wird normalerweise kein Trinkgeld gegeben. Du kannst aber trotzdem eine Aufmerksamkeit in den Spenden-Gläsern, die meist an der Kasse stehen, hinterlassen. Gleiches gilt für Fast-Food-Restaurant und Delis.
Und: In manchen Restaurants – besonders in denen, wo Touristen gerne verkehren – ist es mittlerweile üblich, dass automatisch 15% bis 20% automatisch auf die Rechnung als Gratuity draufgeschlagen werden.
Bild: Freepik
Jürgen ist seit seinem vierten Lebensjahr verliebt in New York. Die pulsierende Metropole lässt ihn seitdem nicht mehr los. Auf NEW YORK GEHEIMTIPPS empfiehlt er besondere Locations abseits des Tourismus-Mainstreams und gibt wichtige Ratschläge für Reisende.